Charakteristisch für die tibetische Medizin ist eine wirklich ganzheitliche Sichtweise, die unseren Körper als Projektion unseres mentalen Zustandes sieht und somit Krankheiten zu Spiegelbildern
unserer Seele werden lässt.
Die Lebensenergie - die alles umfassende treibende Kraft des Menschseins heißt im tibetischen "La". Das tibetische La beinhaltet etwas mehr als das Chi der Chinesen, zur
Lebensenergie kommt nämlich der Wind. Er bringt die Energie in Bewegung und sorgt dafür, dass sie dauerhaft fließt. La wird genährt und zusammengehalten durch ein harmonisches Zusammenspiel von
den fünf Elementen und den drei Körpersäften.
Nach der tibetischen Medizin werden alle Krankheiten durch ein Ungleichgewicht innerhalb der fünf Elemente verursacht.
Jeder Vorgang in unserem Körper wird von den so genannten "Körpersäften" - Wind, Galle, Schleim - die Ausdruck der äußeren und inneren Umstände sind, gesteuert. Die Krankheiten werden dann in so
genannte Wind-, Galle-, und Schleim-Krankheiten aufgegliedert. Die Harmonie des Windes im Körper ist dabei die Grundlage des Gleichgewichts von Körper und Geist.
Das Gleichgewicht der Elemente wird in den so genannten Meridianen gesteuert. Es gibt im Körper über 72.000 solcher Kanäle, in denen Blut und Wind als feinstoffliches Prinzip fließen. Wenn in den Meridianen Blockaden entstehen, können diese drei Säfte, die vom Wind getragen werden, nicht mehr in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander fließen. Dadurch kommt es zu Erkrankungen.
Durch die richtige Bewegung jener Körperstellen, an denen sich die Hauptpunkte der Meridiane befinden, können wir die Kanäle weich und durchlässig halten. Durch die tägliche Praxis werden sie
ständig stabilisiert und gestärkt.